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Der Republik Kurdistan ("Republik von Mahabad", Januar 1946 ) Grьndung 1941 besetzten sowjetische Truppen den Norden und
britische Truppen den Sьden Irans, um ein Bьndnis Reza Khans, der
Sympathien fьr Adolf Hitler hatte, mit der Achsemacht im Zweiten
Weltkrieg zu verhindern. Reza Khan musste aufgrund dieser Gefahr zu
Gunsten seines Sohnes Mohammed Reza abdanken. Der Iran war nun an den
Handlungsanweisungen der Besatzungsmдchte gebunden. Dabei
destabilisierte sich der Iran. Um die kurdische Stadt Mahabad entstand
ein politisches Vakuum. Das Leben in der Republik Mahabad Quazi Mohammed ernannte 13 Minister in sein Kabinett.
Der Oberste Gerichtshof und das Justizministerium ьbernahmen Aufgaben
der Judikative. Die Legislative stellte Quazi Mohammed dar, da noch
keine Wahlen zum Parlament erfolgt waren. Das Ende von Mahabad Als sich die Sowjets (nach den Englдndern) im Mai 1946 u.a. aufgrund erkaufter Nutzungsrechte iranischer ÷lfelder zurьckzogen, verloren die Kurden ihre Schutzmacht. Unter dem Vorwand demokratische Wahlen zu beobachten, marschierten am 15.12.1946 iranische Truppen in die kurdische Republik. Die Kurden leisteten keinen Widerstand. Das Ende der Republik hatten die Kurden bereits erwartet, nachdem die Aserbaidschanische Republik im Iran zuvor durch das iranische Militдr beendet wurde. Quazi Mohammed wollte nicht fliehen. "Ich werde das Volk nicht alleine lassen"; Worte, die ihn unter den Kurden bis heute zu einem Helden machen. Auf dem Car-Cira-Platz wurde die Wiedereingliederung Mahabads in den Iran verkьndet. An diesem Platz wurden symbolisch Quazi Mohammed, sein Bruder Sadr-i (Verteidigungsminister Mahabads) und sein Vetter Seif im Mдrz 1947 erhдngt, nachdem sie des Hochverrates und der Aufruhr vom Militдrgericht verurteilt worden sind. Weitere Hinrichtungen folgten. Grьnde des Scheiterns Nach Archie Roosevelt Jr. sind Grьnde fьr das Scheitern der kurdischen Republik in dem Ausbleiben sowjetischer Unterstьtzung, in der misstrauischen Haltung kurdischer Stдmme gegenьber der aufgeklдrten stдdtischen Intelligenz und in der Spaltung der kurdischen Stдmme zu finden. Kurz vor dem absehbaren Ende der Republik fielen zahlreiche kurdische Groяgrundbesitzer und Stammesfьhrer Quazi Mohammed in den Rьcken und kollaborierten mit der Zentralregierung im Iran, da sie den Sowjets von Anfang an misstrauten und, um ihren Besitz nicht zu verlieren. Das Fehlen sozialer Reformen sehen einige Wissenschaftler als ein groяes Defizit. Mahabad verstand sich als eine nationale, nicht soziale Befreiung. Abdul R. Ghassemlou fьgt dem hinzu, dass aufgrund der unerwarteten Mцglichkeiten eine Vorbereitungsphase fehlte. Ein Regierungsprogramm gab es zwar, aber an der Umsetzung mangelte es. Aufgrund der hohen Analphabetenrate, der fehlenden Elektrizitдt und der wirtschaftlichen Verhдltnisse konnten viele Land-Kurden das Medienangebot nur sehr begrenzt nutzen. Die Unerfahrenheit der Regierung und die Ablehnung der Anerkennung der Republik Mahabad durch die Westmдchte, die in Mahabad einen Satellitenstaat der UDSSR sahen und eine kurdische Republik nicht ihren Vorstellungen des mittleren Ostens entsprach, sind ebenso Grьnde. Der Einfluss der Sowjets in die inneren Angelegenheiten Mahabads war jedoch tatsдchlich minimal. Nachdem die versprochenen Finanzmittel und schweren Waffen der Sowjets ausblieben, verschwand auch dieser minimale Einfluss. Golmorad Moradi nennt zwar auch o.g. Punkte, betont jedoch, dass es letztendlich die Regierung im Iran war, die durch britische und amerikanische Unterstьtzung die kurdische Republik gewaltsam zum Ende brachte.
Seit her hat sich der Nationalgedanke unter den Kurden in allen Teilen Kurdistans verfestigt und fьhrte zu einer Stдrkung ihres Identitдtsbewusstseins. Angesichts der gegebenen Umstдnde und der kurzen Zeit hat die Republik Mahabad betrдchtliche Ziele verwirklichen kцnnen. Bildung wurde als Voraussetzung zur Befreiung aus der politisch-nationalen "Unmьndigkeit" verstanden. Aus der Zeit von Mahabad stammen die bis heute gьltige kurdische Nationalhymne, die Groяkarte Kurdistans und die kurdischen Nationalfarben .
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