Die Republik ÷sterreich
(kurdisch Т NemsaТ) ist ein Bundesstaat in
Mitteleuropa. Sie grenzt im Norden an
Deutschland und die Tschechische Republik, im Osten
an die
Slowakei
und
Ungarn,
im Sьden an
Slowenien
und
Italien
und im Westen an die
Schweiz
und
Liechtenstein.
Die
Bundeshauptstadt ist
Wien.
÷sterreich besteht aus neun Bundeslдndern, die
Verfassung ist
fцderal
aufgebaut. Das Land ist seit 1955 Mitglied der
Vereinten
Nationen und seit 1995 Mitglied der
Europдischen Union
Hauptartikel:
Geographie ÷sterreichs
÷sterreich erstreckt sich in west-цstlicher Richtung ьber
maximal 575, in nord-sьdlicher ьber 294 Kilometer.
Etwa 60 % des Staatsgebietes sind gebirgig und haben Anteil
an den
Ostalpen
(vor allem Tiroler
Zentralalpen,
Hohe
Tauern und
Niedere
Tauern,
Nцrdliche
Kalkalpen,
Sьdliche
Kalkalpen und
Wienerwald), weshalb das Land umgangssprachlich
gelegentlich auch "Alpenrepublik" genannt wird. Nцrdlich der
Donau liegt in Ober- und Niederцsterreich die
Bцhmische
Masse, ein altes Rumpfgebirge, dessen Auslдufer bis
nach
Tschechien und
Bayern
reichen; jenseits der Ostgrenze schlieяen die Kleinen
Karpaten
an.
Die groяen
Ebenen
liegen im
Osten
entlang der
Donau,
vor allem das
Alpenvorland und das
Wiener
Becken mit dem
Marchfeld,
sowie in der sьdlichen
Steiermark, die wegen ihrer Landschaftsдhnlichkeit
zur
Toskana
auch oft Steirische Toskana genannt wird.
Das
Burgenland, цstlich des
Alpen-Karpaten-Bogens,
lдuft in die
Pannonische Tiefebene aus und weist sowohl
landschaftlich als auch klimatisch starke ƒhnlichkeit zum
цstlichen Nachbarn
Ungarn
auf, zu dem es bis 1921 gehцrte.
Von der Gesamtflдche ÷sterreichs (83.871,1 km≤) entfдllt etwa
ein Viertel auf Tief- und Hьgellдnder. Nur 32 % liegen tiefer
als 500 m, 43 % der Landesflдche sind bewaldet.
Die fьnf Groяlandschaften ÷sterreichs:
-
Anteil der
Ostalpen (52.600
km≤,
62,8 % der Staatsflдche)
-
Anteil des
Alpen-
und
Karpatenvorlandes (9.500 km≤, 11,3 %)
-
Vorland im Osten, Anteil der
Randgebiete des
Pannonischen Tieflands (9.500 km≤, 11,3 %)
-
Granit- und Gneisplateau, Anteil des
Mittelgebirgslandes der
Bцhmischen Masse (8.500 km≤, 10,2 %)
-
Anteil des
Wiener Beckens (3.700 km≤, 4,4 %)
Berge
Die hцchsten Berge in ÷sterreich sind
Dreitausender und befinden sich in den
Ostalpen.
Mit 3.798 m ist der
Groяglockner in den
Hohen
Tauern der hцchste Berg. Gefolgt wird er von den
beiden in den
÷tztaler
Alpen liegenden Gipfeln der
Wildspitze mit 3.774 m und der
Weiяkugel
mit 3.738 m.
Die Gebirgslandschaft ist von groяer Bedeutung fьr den
Tourismus,
es gibt viele
Wintersportgebiete, im Sommer bieten sich
Mцglichkeiten zum
Bergwandern und
Klettern.
Menschenrechte
In ÷sterreich gab es in den letzten Jahren zwei Vorfдlle bei
Polizeieinsдtzen in Zusammenhang mit Personen afrikanischer
Herkunft, welche tцdlich ausgingen. Diese Fдlle der
Schwarzafrikaner Marcus Omofuma und Seibane Wague wurden in den
Medien und in der ÷ffentlichkeit intensiv diskutiert und
erцrtert. Einige der involvierten Polizisten sowie ein Notarzt
wurden wegen fahrlдssiger Tцtung zu bedingten Haftstrafen
verurteilt. Nach Ansicht von
Amnesty
International war das Strafausmaя zu gering, jedoch
werden auch bei vergleichbaren Fдllen mit inlдndischen Opfern
keine hцheren Strafen verhдngt.
Zum Recht auf
freie
Meinungsдuяerung haben цsterreichische Gerichte in
den letzten Jahren gegen Journalisten mehrere Urteile gefдllt,
die der №berprьfung durch den Europдischen Gerichtshof fьr
Menschenrechte nicht standgehalten haben. Es wurde bemдngelt,
dass die цsterreichischen Gerichte in der Abwдgung zwischen den
Rechten eines (beleidigten) Politikers und dem Recht auf freie
Meinungsдuяerung in den Medien der Meinungsfreiheit nicht
ausreichend Rechnung getragen hдtten.
Erste Republik (1918Ц1938)
In der Republik waren erstmals auch alle Frauen
wahlberechtigt. In den
Koalitionsregierungen 1918Ц1920 entstanden bedeutende
Sozialgesetze (z. B. Schaffung der
Arbeiterkammer als gesetzliche Interessensvertretung
der Arbeiter und Angestellten, Acht-Stunden-Tag,
Sozialversicherung). Der Adel wurde im April 1919 abgeschafft,
Mitglieder der Familie
Habsburg-Lothringen durften nur in ÷sterreich
bleiben, wenn sie sich als Bьrger der Republik bekannten und
jeden Herrschaftsanspruch aufgaben. ДDer ehemalige Trдger der
KroneУ (wie er im Gesetz hieя) wurde, da er die Abdankung
verweigerte, auf Dauer des Landes verwiesen, war aber zuvor
bereits in die Schweiz ausgereist, um der drohenden Internierung
zu entgehen. Die Habsburg-Lothringenschen ДFamilienfondsУ, quasi
Stiftungsvermцgen zugunsten selbst einkommensloser Habsburger,
wurden als
Staatseigentum erklдrt, individuelles Privatvermцgen
nicht angetastet.
Einige Gebiete, in denen die Mehrheit der Bevцlkerung Deutsch
sprach (z. B. Egerland, Sьdmдhren, Sьdtirol) durften aber auf
Wunsch der Siegermдchte nicht bei ÷sterreich verbleiben. Im
Vertrag
von Saint-Germain wurde 1919 der Staatsname ДRepublik
÷sterreichФ vorgeschrieben und der laut Verfassung vorgesehene
Beitritt zur neuen
Deutschen
Republik untersagt.
Am 21. Oktober 1919 wurde der Name in ДRepublik ÷sterreichУ
geдndert und 1920 das neue цsterreichische
Bundes-Verfassungsgesetz (B-VG) beschlossen (es gilt
in der Fassung von 1929, mit der das Amt des Bundesprдsidenten
gestдrkt wurde, im Wesentlichen bis heute). Im Jahr 1921 wurde
das
Burgenland, der ьberwiegend deutsch besiedelte Teil
Westungarns, als selbstдndiges Land im Bund in die
Republik aufgenommen. Die Bundesregierung stellten seit 1920 die
Christlichsozialen und ihre Koalitionspartner vom rechten
Flьgel. Die Sozialdemokraten, Mehrheitspartei im ДRoten
WienУ,
waren auf Bundesebene in scharfer Opposition.
Die Hyperinflation der frьhen zwanziger Jahre wurde 1925
durch die Einfьhrung der
Schillingwдhrung beendet. Die konservative Regierung
sorgte dafьr, dass der Schilling stabil blieb; er wurde als
Alpendollar bezeichnet. Kehrseite dieser kargen
Wirtschaftspolitik war, dass in der 1929 einsetzenden
Weltwirtschaftskrise kaum staatliche Maяnahmen zur Bekдmpfung
der enorm hohen Arbeitslosigkeit vorgesehen waren.
Politische Wehrverbдnde (Republikanischer Schutzbund,
Heimwehr usw.) zogen Mдnner an, die als Sozialdemokraten
einen Umsturz fьrchteten oder als Rechte die Demokratisierung
ablehnten. 1927 wurde in Schattendorf im Burgenland auf
waffenlos demonstrierende Schutzbьndler gefeuert. Ein Invalider
und ein Kind kamen zu Tode. Der Freispruch der Schьtzen, ein
klassischer Justizirrtum, lieя Radikale am 15. Juli 1927 den
Justizpalast in Wien stьrmen und in Brand stecken. Die vцllig
ьberforderte Polizei schoss daraufhin in дuяerster Brutalitдt
wahllos in die groяe Menschenmenge und machte dann Jagd auf
flьchtende Demonstranten. Bei der so genannten
Julirevolte waren 89 Tote zu beklagen, davon vier
Polizisten. Bundeskanzler Prдlat Dr.
Ignaz
Seipel (ДKeine Milde!У) verteidigte im Parlament das
skandalцse Vorgehen der Polizei.
In den folgenden Jahren fьhrten die schlechte Wirtschaftslage
und politische Auseinandersetzungen ÷sterreich immer tiefer in
eine Krise. Der
Austromarxismus sprach vom Endziel Diktatur des
Proletariats und machte damit allen Konservativen Angst;
allerdings wollte man dieses Ziel auf demokratischem Weg
erreichen. Auf der rechten Seite des Parteienspektrums machte
sich teilweise die Auffassung breit, die Demokratie sei zur
Lцsung der Probleme des Landes nicht geeignet.
Mussolini
war dafьr Vorbild.
Einer der christlichsozialen Politiker, die diese Haltung
vertraten (es gab auch christlichsoziale Demokraten wie
Leopold
Kunschak), war Bundeskanzler
Engelbert
Dollfuя. Als der Nationalrat nach dem Rьcktritt aller
drei Prдsidenten (wegen einer Streitfrage um eine Abstimmung)
auseinanderging, verhinderte er im Mдrz 1933, auf Grund dieser
Geschдftsordnungskrise, sein Wiederzusammentreten mit
Polizeigewalt und verkьndete die ДSelbstausschaltung
des ParlamentsУ. Eine von mehr als einer Million
Menschen unterzeichnete Petition an Bundesprдsident
Miklas,
fьr die Wiederherstellung des verfassungsmдяigen Zustandes zu
sorgen, blieb erfolglos, obwohl Miklas die Verfassungswidrigkeit
von Dollfuя' Vorgehen klar war.
Austrofaschismus und Stдndestaat
Dollfuя nьtzte das versehentlich nicht aufgehobene
Kriegswirtschaftliche Ermдchtigungsgesetz von 1917, um fortan
Gesetze durch Verordnungen der Bundesregierung zu дndern oder
einzufьhren. Am 12. Februar 1934 fanden die bis dahin
schwelenden Auseinandersetzungen zwischen den regierenden
Christlichsozialen (Vaterlдndische
Front) und den oppositionellen
Sozialdemokraten im
÷sterreichischen Bьrgerkrieg ihren gewaltsamen
Hцhepunkt. Die Regierung setzte das Bundesheer und seine Kanonen
ein. Es folgten einige Todesurteile gegen Schutzbьndler, die
Absetzung des Wiener Bьrgermeisters und das Verbot der
Sozialdemokratischen Partei und ihrer Vorfeldorganisationen.
Dollfuя proklamierte hierauf am 1. Mai 1934 den Bundesstaat
÷sterreich auf stдndischer Grundlage (Stдndestaat).
Es handelte sich um eine Diktatur, die schon damals (z. B. in
einem Privatbrief von Miklas, wie Friedrich Heer berichtet) mit
dem Begriff
Austrofaschismus bezeichnet wurde.
Wenige Wochen danach kam es zum
Juliputsch von Anhдngern der in ÷sterreich seit 1933
verbotenen
NSDAP.
Einigen Putschisten gelang es am 25. Juli 1934, in das
Bundeskanzleramt vorzudringen, wo Dollfuя so schwer
verletzt wurde, dass er kurz darauf verstarb. Der Putschversuch
wurde innerhalb weniger Tage niedergeschlagen. Neuer
Bundeskanzler wurde
Kurt
Schuschnigg.
Die Politik des Stдndestaates zielte darauf, ÷sterreich als
den besseren deutschen Staat darzustellen. In der Tat war
÷sterreich die um vieles mildere Diktatur: Zahlreiche von den
Nazis verfolgte Menschen, vor allem Schauspieler und
Schriftsteller, suchten 1934Ц1938 in ÷sterreich Zuflucht. Im
дuяeren Erscheinungsbild kopierte das Regime (dies wurde spдter
Konkurrenzfaschismus genannt) Elemente aus dem
faschistischen Italien und aus dem nationalsozialistischen
Deutschland: Aufmдrsche mit einem Fahnenmeer, die
Einheitsorganisation Vaterlдndische Front, das
Fьhrerprinzip, das Verbot der Parteien.
Hatte Hitler beim
Juliputsch noch den Unbeteiligten gespielt, weil
Mussolini
÷sterreich damals noch unabhдngig erhalten wollte, so verstдrkte
sich der Druck des Dritten Reiches auf ÷sterreich nach 1934 von
Jahr zu Jahr.
Schuschnigg wurde bei Treffen von Hitler
eingeschьchtert und erpresst, nationale (=
deutschnationale) Minister in seine Regierung aufzunehmen. Als
der Kanzler im Mдrz 1938 in einem Verzweiflungsakt eine
Volksabstimmung ьber die Unabhдngigkeit ÷sterreichs ankьndigte,
erzwang
Gцring
durch telefonische Drohungen von Bundesprдsident
Miklas
die Einsetzung einer NS-Regierung. Parallel zu deren Amtsantritt
am 12. Mдrz 1938 fand der lдngst vorbereitete Einmarsch der
deutschen Truppen (Sonderfall Otto) statt. Zu diesem
Zeitpunkt hatten mancherorts, z. B. in
Graz,
die einheimischen Nazis bereits die Macht ergriffen. Am 13. Mдrz
1938 erlieя Hitler, von der Begeisterung seiner цsterreichischen
Anhдnger motiviert, das ursprьnglich von ihm nicht fьr diesen
Zeitpunkt vorgesehene Anschlussgesetz. Sofort begann der Terror
gegen jьdische ÷sterreicher, der auch in sogenannten
"Arisierungen", das heiяt dem Raub an jьdischem Eigentum, seinen
Ausdruck fand.
Drittes Reich (1938Ц1945)
÷sterreich blieb im Reich zunдchst als Land erhalten, am 21.
April 1939 wurden dann aber die ehemaligen Bundeslдnder und Wien
durch Gesetz zu ДnormalenУ Reichsgauen umgebildet, der Name
÷sterreich sollte verschwinden. Dabei wurde das
Burgenland zwischen den Gauen
Niederdonau und
Steiermark aufgeteilt,
Osttirol
an den Gau
Kдrnten
angeschlossen und der steirische Teil des
Salzkammerguts zum Gau
Oberdonau
geschlagen.
Wiens
Flдche wurde auf Kosten des Umlandes verdreifacht (Groя-Wien).
÷sterreich wurde als ДOstmarkФ und bald danach als ДAlpen-
und DonaugaueФ bezeichnet. Der gebьrtige ÷sterreicher Adolf
Hitler fьhrte nach seinem beruflichen Scheitern in seinem
Heimatland und seiner politischen Karriere in Deutschland
÷sterreich in die nationalsozialistische Willkьrherrschaft und
lieя in der Folge alle Hinweise auf eine Eigenstдndigkeit des
Landes tilgen. Der 1939 ausgebrochene Zweite Weltkrieg fьhrte
schlieяlich zum Untergang des Dritten Reiches (vgl.
Chronologie Zweiter Weltkrieg).
Nachkriegszeit und Zweite Republik
Mit dem Kriegsende 1945, der Niederlage des
Groяdeutschen Reiches, wurde ÷sterreich als
unabhдngiger Staat wiederhergestellt. Dies hatten die spдteren
Siegermдchte bereits 1943 in der
Moskauer
Deklaration angekьndigt. Bereits am 27. April trat
eine provisorische Staatsregierung mit
Karl
Renner als Staatskanzler zusammen und proklamierte
die Wiedererrichtung der (Zweiten) Republik. Bald darauf wurde
die Bundesverfassung vom 1. Oktober 1920 in der Fassung von 1929
durch das Verfassungsьberleitungsgesetz wieder in Geltung
gesetzt. Ausnahme waren Bestimmungen, die die Umwandlung des
Bundesrates in einen Lдnder- und Stдnderat vorsahen. ÷sterreich
gewann damit den Status einer gewaltenteilenden,
reprдsentativen, parlamentarischen und fцderalistischen
Demokratie zurьck.
Die Volkswahl des Bundesprдsidenten wurde, wie schon 1932,
sistiert und Karl Renner von der Bundesversammlung gewдhlt. Nach
Renners Tod wurde
Theodor
Kцrner als Kandidat der SP÷ am 27. Mai 1951 zum
Bundesprдsidenten gewдhlt. Dies war somit die erste Volkswahl
eines Staatsoberhauptes in der цsterreichischen Geschichte.
Von 1945 bis 1947 wird ÷sterreich nach dem Willen der
Besatzungsmдchte durch eine Allparteienregierung (÷VP,
SP÷,
KP÷)
regiert. Ab 19. November 1947 bilden ÷VP und SP÷ eine groяe
Koalition. Diese wird bis 1966 fortgefьhrt.
Den meisten im Land gebliebenen ÷sterreichern, wenige Jahre
vorher groяteils noch Hitler-loyale Deutsche, wurde es ab 1945
leicht gemacht, sich vom besiegten Deutschland zu distanzieren.
Hatten die
Alliierten doch 1943 ÷sterreich als Дerstes Opfer
HitlersУ bezeichnet. Gemдя dieser Interpretation weigerte sich
die Bundesregierung auch lange, ihrer Pflicht zur Restitution
geraubten Vermцgens nachzukommen Ц sie ist daher bis heute nicht
abgeschlossen.
Bis 1955 war ÷sterreich, wie auch Nachkriegs-Deutschland, in
Besatzungszonen aufgeteilt. Die grцяte Zone war die
russische (UdSSR),
zu der
Oberцsterreich nцrdlich der Donau (Mьhlviertel),
Niederцsterreich in den Grenzen von 1937 (= vor der
Errichtung Groя-Wiens), das wieder errichtete
Burgenland und in
Wien
die Bezirke 2, 4, 10, 20, 21 und 22 gehцrten.
Die Russen, wie sie noch heute genannt werden, obwohl
zur
Roten
Armee auch viele Soldaten anderer Nationalitдten der
Sowjetunion gehцrten, konzentrierten als Deutsches Eigentum
beschlagnahmte Betriebe in ihrem
USIA
genannten Konzern, der sich weder an цsterreichische Gesetze
hielt noch цsterreichische Steuern bezahlte. An der
Enns,
Zonengrenze zum von den USA besetzten Oberцsterreich sьdlich der
Donau, fьhrten sie strenge Personenkontrollen durch. In einigen
Fдllen wurden ÷sterreicher von dort direkt nach Sibirien
verbracht.
Mit der Unterzeichnung eines
Staatsvertrages am 15. Mai 1955 durch die
Bundesregierung und Vertreter der Siegermдchte und
mit dem formal davon unabhдngigen (also im Staatsvertrag nicht
verankerten) Bekenntnis bzw. der Verpflichtung zur
Neutralitдt und keinen neuen Anschluss anzustreben,
erlangte die Republik ihre volle
Souverдnitдt am 27. Juli 1955.
Am
26.
Oktober 1955, nach dem Abzug der Besatzungssoldaten,
erfolgte vom Nationalrat der Beschluя ьber die Immerwдhrende
Neutralitдt ÷sterreichs, dieser Tag ist seit 1965
цsterreichischer
Nationalfeiertag. Die Neutralitдt (heute besser:
Bьndnisfreiheit) ist eine militдrische und bedeutete von Anfang
an keine ƒquidistanz zu den Wertesystemen von West und Ost; dies
wurde 1956 beim
ungarischen Aufstand gegen das kommunistische Regime
bewiesen, ebenso 1968, als Truppen des
Warschauer Paktes die Tschechoslowakei besetzten.
Bedingt durch die Neutralitдt konnten sowohl mit den westlichen
Lдndern als auch mit den damaligen
Ostblocklдndern gute kulturelle und wirtschaftliche
Bande geknьpft werden, was dem Land in der Zeit des
Wiederaufbaues noch lange half.
Den Konflikt mit
Italien
wegen des mehrheitlich deutschsprachigen
Sьdtirol,
das bis 1918 zu
÷sterreich gehцrt hatte und nach dem
Ersten
Weltkrieg italienische Kriegsbeute geworden war,
brachte ÷sterreich in den sechziger Jahren vor die UN und
erreichte in der Folge fьr die Sьdtiroler Bevцlkerung eine bis
heute bestehende Autonomie (1969).
1956/57 nahm die
IAEA,
die internationale Atombehцrde, ihren Sitz in Wien, 1969 kam die
UNIDO,
die UN-Organisation fьr industrielle Entwicklung dazu, spдter
folgten weitere UN-Agenturen.
1966 bis 1970 Alleinregierung der christdemokratischen ÷VP
unter Josef Klaus.
1970 bis 1983 sozialistische Alleinregierung unter
Bruno
Kreisky. Bedeutend fьr die 1970er Jahre ist die
internationale Einbindung und Bedeutung ÷sterreichs, die sich
unter anderem durch den Bau der Wiener
UNO-City
und die Internationalisierung der
Palдstinenserfrage, die Kreisky erstmals vor die UNO
bringt.
1978 fand die Volksabstimmung gegen die Inbetriebnahme des
Kernkraftwerks Zwentendorf statt Ц ÷sterreich
produziert bis heute keinen
Atomstrom.
1979 wurde Wien nach der Fertigstellung seiner
UNO-City
offiziell dritter Amtssitz der UN neben New York und Genf.
Unabhдngig davon siedelte sich die
OPEC
in Wien an.
1983 bis 1986 kleine Koalition der Sozialdemokraten (SP÷) mit
der damals nationalliberalen FP÷ (Freiheitliche Partei) unter
Bundeskanzler Fred Sinowatz (SP÷). Nach der Wahl des
Rechtspolitikers Jцrg Haider zum Parteiobmann der FP÷ wurde die
Koalition beendet.
Von 1987 bis 1999 Grosse Koalition der Sozialdemokraten (SP÷)
mit der christdemokratischen ÷VP (Bundeskanzler Franz Vranitzky
und Viktor Klima, beide SP÷). In diesen Zeitraum fiel der
Beitritt ÷sterreich zur Europдischen Union (1995).
Gegenwart
Seit der ÷ffnung der Grenzen des frьheren Ostblocks 1989/1990
ist ÷sterreich nun nicht mehr an der Ostgrenze des freien
Europas, es kam zu verstдrkten Wirtschaftsbeziehungen und
Investitionen in den Reformlдndern. In der ersten Hдlfte der
1990er Jahre wurden Menschen aus den jugoslawischen
Bьrgerkriegslдndern verstдrkt in ÷sterreich aufgenommen.
Nach dem Ende des
Kalten
Krieges 1991 wurde die Neutralitдtspolitik gelockert.
Seit dem Beitritt zur
Europдischen Union per 1. Jдnner 1995 nach einer
Volksabstimmung hat sie sich stark verдndert. Der Begriff
Neutralitдt ist auf Grund der unterzeichneten EU-Vertrдge im
Wesentlichen nur mehr in der Innenpolitik verwendbar; de facto
hat ÷sterreich als Vollmitglied der EU, die eine gemeinsame
Verteidigungspolitik anpeilt, diesem Vorhaben zugestimmt und
kann daher nicht mehr neutral oder bьndnisfrei sein.
÷sterreich hatte in der zweiten Hдlfte 1998 sowie in der
ersten Hдlfte 2006 die
Prдsidentschaft des Rats der Europдischen Union inne.
1999 wurde der
Euro
als
Buchgeld
eingefьhrt, ab 1. Jдnner 2002 ersetzte der Euro auch als Bargeld
den
Schilling.
Die SP÷-÷VP-Koalitionsregierungen 1986-2000 wurden 2000-2006
von einer Regierung der ÷sterreichischen Volkspartei (÷VP)
mit der Freiheitlichen Partei ÷sterreichs (FP÷)
unter Bundeskanzler Wolfgang Schьssel (÷VP) abgelцst. Nach der
Spaltung der FP÷ wurde das neugegrьndete Bьndnis Zukunft
÷sterreich (BZ÷)
Regierungspartner.
Bei der Nationalratswahl am 1. Oktober 2006 erreichten die
Sozialdemokraten (SP÷) eine relative Mehrheit; im Jдnner 2007
wurde eine Groяe Koalition unter Bundeskanzler Alfred Gusenbauer
(SP÷) und Vizekanzler Wilhelm Molterer (÷VP) gebildet.
Fьr 2008 haben die EU-Innenminister die Erweiterung des
Schengenraums nach Osten angekьndigt. Mit dem damit
verbundenen Abbau der Grenzkontrollen zu
Tschechien, der
Slowakei,
Ungarn
und
Slowenien
verschwinden die letzten Schatten des
Eisernen
Vorhangs, der die Entwicklung Ostцsterreichs
1945-1989 stark beeintrдchtigt hat.
Kultur
Im 18. und 19. Jahrhundert war Wien ein Zentrum des
Musiklebens. Bis heute bestehen viele Opernhдuser, Theater und
Orchester sowie Traditionen wie das
Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und
zahlreiche
Festspiele. Darьber hinaus gibt es eine vitale
Kabarettszene. Auf kulinarischem Gebiet haben die
Wiener
Kaffeehauskultur, der
Heurige
sowie zahlreiche landestypische Gerichte eine lange Tradition.
Im Jahr 2003 war
Graz
Kulturhauptstadt Europas. Zur Verbreitung der
цsterreichischen Kultur im Ausland dient das
÷sterreichische Kulturforum. Acht Bauten oder
Landschaften ÷sterreichs gehцren zum
UNESCO-Weltkulturerbe.
Musik
Wolfgang Amadeus Mozart Komponisten der klassischen Epoche sind etwa
Wolfgang
Amadeus Mozart aus Salzburg und
Ludwig
van Beethoven aus Bonn, die beide in Wien wirkten,
auяerdem
Joseph
Haydn,
Franz
Schubert,
Anton
Bruckner oder
Johann
Strauя (Sohn), der ДWalzerkцnigУ. Bekannt bei
Liebhabern der Musik des 20. Jahrhunderts sind auch
Gustav
Mahler,
Arnold
Schцnberg,
Alban
Berg und
Anton von
Webern. Dieser Tradition folgten
Dirigenten wie
Erich
Kleiber,
Herbert
von Karajan,
Karl Bцhm,
Nikolaus
Harnoncourt.
Auf dem Gebiet der zeitgenцssischen Musik konnten sich
Gyцrgy
Ligeti,
Friedrich
Cerha oder
Georg
Friedrich Haas etablieren.
Das
Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker wird in 44
Staaten ьbertragen; gespielt werden Walzer, Polkas und Mдrsche,
regelmдяig solche von
Johann
Strauя (Sohn).
Abseits der klassischen Musik sind der
Schlager,
Bands aus dem
Austropop
wie die
S.T.S. oder
Austria3
und deren Einzelkьnstler (Wolfgang
Ambros, Georg Danzer,
Rainhard
Fendrich) sowie die derzeit erfolgreichste ÷sterreicherin
auf dem Chartsektor,
Christina
Stьrmer, bekannt.
International erfolgreich waren Johann ДHansУ Hцlzel
alias Falco,Christina Stьrmaer , STS , EAV,Opus, Die Jungen
Woartberger, Hubert von Goisern und DJ ÷tzi. Internationale
Bedeutung erwarb sich auch die elektronische Musik aus
÷sterreich, darunter etwa
Kruder &
Dorfmeister.
Tradition haben auяerdem die
Volksmusik sowie die
volkstьmliche Musik.
Viele alternative Musikgruppen entwickelten sich neben dem
Mainstream in ÷sterreich, die auch europaweit szenebekannt sind.
Dazu zдhlen die Rockgruppen
Kurt
Ostbahn,
DENK,
die Linzer Hip-Hopper Texta, die
Punkband
Red Lights Flash aus Graz oder die Mental-Band Belphegor aus
Salzburg, um nur einige zu nennen.
Theater
Theater-Kьnstler aus ÷sterreich sind unter anderem
Max
Reinhardt, Karl Farkas,
Curd
Jьrgens,
Maximilian Schell,
Romy
Schneider,
Senta
Berger,
Oskar
Werner,
O. W.
Fischer,
Otto
Schenk,
Klaus
Maria Brandauer, Martin Kusej.
|
Copyright
© 2007
austriakurd.narod.ru
webmaster Rashid und Ibragim - info
austriakurd@hotmail.de |
|
|
|
|